Wir sind ERWULF. Wir sind ART4What. Wir sind KUNSTBLUT. Wir sind jetzt 4.
Wir haben die Identitäten Erwin Prölls und Arnulf Rainers zu einem „Erwulf“ verschmolzen und somit zu einem Kunstobjekt erhoben, weil wir nach einem medial wirksamen Weg gesucht haben, auf die unerquickliche Verflechtung von Politik und Kulturmanagement aufmerksam zu machen. Dann haben wir Erwulf mit Baden bekannt gemacht, indem wir ihn um die Säulen des Arnulf Rainer Museums geschlungen haben.
Kunst braucht Raum.
Um die niederösterreichische Kunstszene ist es nicht gut bestellt. Ein elitärer, subventionär übergewichtiger Kunstbetrieb mit hohem politischem Herzeige-Potential steht einer mehrfach unterversorgten Kunstszene gegenüber, die trotz hoher Qualität nie in den Genuss von Raum, Förderungen oder medialer Aufmerksamkeit kommt. Fördergelder von Bund und Land versickern gerne in bestehende, oft verschlungene Kanäle. Das zwingt Künstler und Künstlerinnen, auf Kommunalebene zu agieren; dort wiederum verhalten sich Präsentationsfläche- und Häufigkeit oft indirekt proportional zur Qualität der Kunst. Häufig ist Anbiederung und Abgleiten in die Gefälligkeitskunst der letzte Weg, um mit seinen Arbeiten an die Öffentlichkeit zu gelangen. Das ist besonders bitter, wenn gerade bei Großprojekten (wie Museumserrichtungen) so gar kein Gedanke an die lokal bestehende Kulturszene verschwendet wird.
Wir fordern, dass hart arbeitenden NachwuchskünstlerInnen das Tor zum Arnulf Rainer Museum offenstehen soll. Für uns wäre dies ein Akt der Wertschätzung; für das Museum eine Chance, sich aus dem statischen Kontext zu lösen und die Besucherzahlen zu erhöhen; und für das kulturelle Image der Stadt Baden ein willkommener Impuls.
Wir distanzieren uns von dem Stilmittel der plumpen Provokation. Wir wissen um die Verdienste Arnulf Rainers für die Kunst Österreichs, und uns ist bewusst, dass es in anderen Bundesländern bezüglich Förderungen und Veranstaltungen noch schlimmer aussieht als in Niederösterreich. Wir sehen trotzdem keinen Grund, zufrieden zu sein.
Paul Landl (Idee, Konzept, Photo)
Gertraud Klemm (Text, Konzept, Presse)
Max Neumann (Konzept, Aktion, Kugel)